3. World Stars Ski Event in Gröden

Es war kein Rennen, bei dem es um Hundertstelsekunden ging, auch wenn zuweilen echter Ehrgeiz durchblitzte. Schließlich ist der World Stars Ski Event eine wohltätige Initiative, von der vor allem bedürftige Kinder profitieren. Bei dem Skidoo-Rennen und dem Riesenslalom am Plan de Gralba oberhalb von Wolkenstein wären normalerweise die Skifahrer und Motorsportler eindeutig im Vorteil gewesen. Gewertet wurde in Dreier-Teams und das machte den World Stars Ski Event diesmal besonders spannend. Franz Klammer zum Beispiel ging zusammen mit Thomas Berthold und Riccardo Patrese ins Rennen. Lokalmatador Peter Runggaldier tat sich mit World Star Team Präsident Mauro Serra und Rennfahrer Emanuele Pirro zusammen. Insgesamt 14 Teams kämpften um den Sieg. Und der wollte sportlich fair erobert werden. Den Anfang machte Fürst Albert, der mit dem Skidoo elegant durch die Tore kurvte und die erste Zeitmarke setzte. Andere hatten da schon mehr Probleme mit den schnellen Motorschlitten, die in den Kurven eine starke Hand und viel Gefühl verlangten. Nicht immer waren die Piloten mit Heimvorteil die Schnellsten im Parcours, das bewies nicht zuletzt Jutta Kleinschmidt, die so manchem männlichen Konkurrenten zeigte, dass eine profunde Wüstenerfahrung auch auf Eis und Schnee nützlich sein kann.
Der gemeinsame Hüttenabend am Vorabend auf dem Sellajoch jedenfalls hat so gut wie keine Spuren hinterlassen. Das zeigte sich ganz besonders beim Riesenslalom. Ausgesprochen souverän meisterte Schirmherr Fürst Albert den Kurs und rauschte ganz profimäßig in der Abfahrtshocke durch die Lichtschranken. Natürlich waren die Profis schneller. Aber die gut zehn Sekunden Distanz zur dominierenden Riesenslalom-Weltcupläuferin Denise Karbon oder Olympiasieger Fritz Strobl können sich sehen lassen. Betont lässig und trotzdem schnell ging es auch Hubertus von Hohenlohe an, der schon vor Jahren als Weltcup- und Olympiateilnehmer für Mexiko Rennerfahrung sammelte. Schnellster auf dem Riesenslalomkurs war Ex-Weltcupfahrer Jure Kosir, der die geballte Südtiroler Skiprominenz deutlich hinter sich ließ. Die Pistenstars waren darüber freilich alles andere als enttäuscht. Sie freuten sich vor allem über ein Wiedersehen, was den familiären Charakter des World Stars Ski Events unterstrich. Viele Teilnehmer sind schon Stammgäste bei der hochkarätigen Charity Veranstaltung, deren Erlöse an A.M.A.D.E. gehen, eine karitative Institution, die 1963 von Fürstin Gracia gegründet wurde und die mit 24 weltweiten Repräsentanzen den Bau von Krankenhäusern, Schulen und Wohnungen unterstützt.

Den Sieg holten Skifahrer und Motorsportler
Den standesgemäßen Abschluss des sportlichen Programms bildete schließlich die Siegerehrung, bei der das Team mit Peter Runggaldier, Mauro Serra und Emanuele Pirro ganz oben auf dem Treppchen stand. Das Interesse der zahlreichen Medienvertreter fokussierte sich weniger auf die Sieger als auf Fürst Albert, der ganz offensichtlich viel Spaß beim World Stars Ski Event hatte. Neuigkeiten in Sachen eventueller Vermählung mit der südafrikanischen Schwimmerin Charlene Wittstock gab es allerdings nicht. Dafür konnten die Kamerateams der internationalen TV-Stationen genügend Bilder von Top-Celebrities einfangen, die völlig locker und unbefangen auf der Piste unterwegs waren.

Ein Beweis, dass der World Stars Ski Event viel mehr ist als eine von vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen. Vor der Traumkulisse der berühmten Dolomitengipfel Langkofel und Sella bei optimalen Schneeverhältnissen erlebten Stars, Sponsoren und Medienvertreter ein ebenso unkonventionelles wie unterhaltsames Sportprogramm in lockerer Atmosphäre. Dass damit noch notleidenden Kindern geholfen wird, macht den World Stars Ski Event zu einer ebenso sympathischen wie sinnvollen Einrichtung. Und das dürfte auch ausschlaggebend dafür sein, dass sich viele der Teilnehmer im Grödnertal schon recht heimisch fühlen.

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